Selbst kündigen ohne neuen Job: 7 Tipps, damit Sie den Schritt nicht bereuen

Ein Mann trägt einen Karton mit persönlichen Sachen als Symbol für Kündigen ohne neuen Job

Der Frust auf der Arbeit ist groß? Am liebsten würden Sie sofort das Handtuch werfen und kündigen, ohne einen neuen Job zu haben? Eine Kündigung hat Folgen und einfach so hinwerfen ist deshalb meist keine gute Idee. Dennoch gibt es gute Gründe, wann der Schritt sinnvoll und richtig ist.

Wann eine Eigenkündigung die richtige Entscheidung ist, was Sie dabei beachten müssen und welche Tipps Sie dabei unbedingt beherzigen sollten, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

 

Eine Kündigung ohne neuen Job birgt Risiken

Wer seinen Job selbst kündigt, ohne einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche zu haben, sollte sich über die möglichen Folgen im Klaren sein und wohlüberlegt handeln.

Machen Sie sich Folgendes bewusst:

  • Ohne neuen Job entsteht eine Lücke im Lebenslauf, die Sie Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber glaubhaft erklären müssen.
  • Wenn Sie selbst kündigen, erhalten Sie in der Regel von der Arbeitsagentur eine Sperrzeit von bis zu drei Monaten, nach der Sie erst Arbeitslosengeld erhalten.
  • Der Druck ist hoch, wenn Sie keine neue Stelle in Aussicht haben. Je nach Qualifikation kann es schwieriger sein, sich aus der Arbeitslosigkeit heraus zu bewerben und die Jobsuche kann dauern.
  • Nicht zu arbeiten, kann das Selbstwertgefühl beeinflussen – vor allem, wenn die neue Stelle auf sich warten lässt.
  • Ihr Umfeld reagiert mitunter mit Unverständnis, wenn Sie eine vermeintlich sichere Stelle aufgeben. Nicht jeder wird diesen Schritt gutheißen.

Es ist also durchaus riskant, Ihren Job zu kündigen, wenn Sie noch keine andere Beschäftigung in Aussicht haben. Dennoch gibt es Gründe, die für diesen Schritt sprechen. Mitunter sind die Gründe so schwerwiegend, dass Ihnen deshalb sogar die Kraft fehlt, sich nach Optionen umzusehen und Sie erst das Alte beenden müssen, bevor Sie etwas Neues beginnen können.

 

3 Gründe für eine Kündigung ohne neuen Job

Routine oder übel gelaunte Kollegen gehören zum Joballtag. Das kann nerven, ist aber noch lange kein Grund dafür selbst zu kündigen, ohne einen neuen Job zu haben. Anders sieht es aus, wenn dauerhaft und grundlegend etwas im Argen ist. Dazu gehört zum Beispiel:

 

1. Ihre Gesundheit leidet

Ihr Job sollte Sie nicht krank machen. Egal, ob es Stress, der cholerische Chef oder toxische Kollegen sind: Wenn die Situation auf der Arbeit Sie so sehr belastet, dass Ihre Gesundheit leidet und es Ihnen körperlich oder seelisch schlecht geht, sollten Sie die Reißleine ziehen.

 

2. Sie werden von Kollegen gemobbt

Sie können nicht mit jedem Kollegen beste Freunde sein, manchmal stimmt auch einfach die Chemie nicht. Ist das Umfeld jedoch vergiftet, schließen Kollegen Sie gezielt von Informationen aus und mobben Sie – und ändert sich trotz klärender Gespräche nichts – dann sollten Sie die Konsequenzen ziehen und kündigen.

 

3. Ihre Arbeitsbedingungen sind miserabel

Wenn Sie häufig Überstunden leisten, ohne dass Sie dafür bezahlt werden, beziehungsweise die Stunden in Freizeit ummünzen können, oder in Ihrem Betrieb nicht auf Arbeitsschutz geachtet wird, können auch das Gründe dafür sein, selbst zu kündigen. Das gilt vor allem, wenn sich abzeichnet, dass sich die Situation nicht bessern wird.

 

7 Tipps, damit Sie eine Kündigung ohne neuen Job nicht bereuen

Auch wenn Sie aus gutem Grund ohne neuen Job das Handtuch werfen wollen: Handeln Sie überlegt. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Fehler zu vermeiden und eine Entscheidung zu treffen, die Sie nicht bereuen.

 

1. Kündigen Sie nicht aus dem Impuls heraus

Vor allem, wenn Ihnen gerade danach ist: Kündigen Sie niemals, wenn Sie gerade emotional sehr aufgewühlt oder verärgert sind. Klären Sie für sich, was Sie an Ihrem Job stört und warum Sie ihn nicht mehr haben wollen. Überlegen Sie, ob Sie selbst etwas ändern können. Finden Sie mit einer Pro- und Contra-Liste heraus, ob Sie tatsächlich Ihren Job kündigen sollten und schlafen Sie am besten mehrmals über Ihre Entscheidung.

 

2. Suchen Sie das Gespräch mit Kollegen oder dem Vorgesetzten

Sie fühlen sich überlastet? Die Zusammenarbeit im Team klappt nicht? Oder Sie fühlen sich nicht angemessen bezahlt? Egal, welcher Schuh drückt: Reden Sie mit Ihrem Vorgesetzten sowie den betroffenen Kollegen und sprechen Sie offen und ehrlich die Probleme an! Vielleicht finden sich Lösungen, die die Situation verbessern. Ändert sich nichts, können Sie Ihre Kündigung gut begründen und erhöhen Ihre Chancen, von Ihrem Arbeitgeber ein gutes Zeugnis zu erhalten.

 

3. Verpassen Sie nicht Ihre Kündigungsfrist

Sie sind sich sicher, dass Sie kündigen wollen? Überprüfen Sie, welche Kündigungsfrist Sie haben und kündigen Sie fristgerecht, um sich nicht noch länger der belastenden Situation aussetzen zu müssen.

 

4. Beziehen Sie Ihr privates Umfeld ein

Treffen Sie Ihre Entscheidung nicht allein! Das gilt besonders dann, wenn Sie Familie haben, die ebenfalls von den Auswirkungen Ihrer Kündigung betroffen wären. Besprechen Sie mit Ihrem Partner und Freunden, was Sie vorhaben und holen Sie sich dafür Rückendeckung.

 

5. Prüfen Sie Ihre finanzielle Situation

Wie sieht es bei Ihnen finanziell aus? Verfügen Sie über Ersparnisse, um im Falle einer Sperre die Zeit zu überbrücken? Können Sie es sich leisten, ohne Verdienst auszukommen? Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung übernimmt die Agentur für Arbeitsagentur – auch während der Sperrzeit.

 

6. Informieren Sie die Agentur für Arbeit

Informieren Sie umgehend die Arbeitsagentur und melden Sie sich als arbeitssuchend, damit Sie möglichst schnell Arbeitslosengeld erhalten und mit weiteren Maßnahmen (persönliche Beratung, Bewerbertraining, Coaching, Hilfe bei der Jobsuche, Jobangebote …) unterstützt werden. Können Sie glaubhaft nachweisen, dass wichtige Gründe für die Eigenkündigung sprechen, kann die Sperre sogar entfallen.

 

Expertentipp: Arbeitslosengeld trotz Eigenkündigung Wenn Sie aus einem wichtigen Grund selbst kündigen, diesen belegen und nachweisen können, dass Sie nicht vorschnell gekündigt haben, kann die Sperre durch die Arbeitsagentur entfallen. Führen Sie etwa Tagebuch, in dem Sie belastende Situationen notieren. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt, damit er Ihnen ein Attest ausstellen kann. Auch wenn Ihnen Ihr Arbeitgeber kein oder verspätet Gehalt zahlt, kann das ein Grund dafür sein, die Sperre für das Arbeitslosengeld aufzuheben. Klären Sie mit Ihrem Ansprechpartner bei der Agentur für Arbeit, ob die Voraussetzungen dafür vorliegen.

 

7. Schieben Sie die Jobsuche nicht zu lange auf

Wer so unglücklich in seinem Job ist, dass sogar die Gesundheit leidet, dem fehlt mitunter die Energie, sich auf Jobsuche zu begeben. Eine Kündigung kann sehr befreiend wirken und es spricht nichts dagegen, sich eine mentale Auszeit zu gönnen, um sich anschließend mit neuer Kraft und freiem Kopf zu bewerben. Sobald Sie sich besser fühlen, sollten Sie jedoch die Jobsuche in Angriff nehmen: Bringen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auf Vordermann, suchen Sie nach geeigneten Stellen, bilden Sie sich aktiv weiter und bewerben Sie sich. Überlegen Sie, wie Sie Ihre Eigenkündigung ehrlich und glaubhaft begründen können. Wenn Sie nicht unüberlegt und überstürzt gehandelt haben, haben Sie sich nichts vorzuwerfen.

Ganz wichtig: Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung und starten Sie positiv und mit Selbstvertrauen in die Jobsuche. Sehen Sie Ihren Schritt nicht als Scheitern, sondern als Umweg, der Sie stärker macht. Lernen Sie aus Ihrer Erfahrung und machen Sie sich Ihre Stärken bewusst. Im Vergleich zu anderen Bewerbern bieten Sie einen großen Vorteil: Sie sind flexibel und können sofort starten!

 

Vorteil Personaldienstleister: Personaldienstleister haben gute Kontakte zu Arbeitgebern. Sie unterstützen bei der Stellensuche und bringen die richtigen Bewerber mit den passenden Arbeitgebern zusammen. Das verkürzt die Jobsuche und schließt schnell die Lücke im Lebenslauf.

 

Fazit

Selbst kündigen ohne neuen Job ist immer ein Risiko. Es gibt jedoch wichtige und richtige Gründe dies zu tun, beispielsweise wenn Ihre Gesundheit leidet oder bei Ihrem Arbeitgeber unfaire Arbeitsbedingungen herrschen. Dennoch sollte der Schritt niemals aus Frust und einem Impuls heraus geschehen, sondern gut überlegt sein. In Ihrem Lebenslauf wird sich eine Lücke auftun, zudem müssen Sie mit einer Sperre des Arbeitslosengeldes rechnen. Bereiten Sie deshalb Ihre Eigenkündigung vor und vermeiden Sie Fehler. Sprechen Sie etwa in Ihrem Unternehmen die Probleme an. Ziehen Sie Ihr privates Umfeld in Ihre Entscheidung mit ein, falls sich nichts bessert – und checken Sie vorab Ihre finanzielle Situation, um sicherzugehen, dass Sie einen gewissen Zeitraum überbrücken können. Und dann gilt: Kopf hoch und Krone zurechtrücken: Der richtige Arbeitgeber wartet auf Sie!

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